Mit viermal so vielen Bäumen als gefällt werden, Parkplätzen in Bahnhofsnähe und einem Hotel, das optimal auf die Bedürfnisse von Bahn-Nutzern zugeschnitten ist, ist der Wunsch der Grundstückseigentümer in der Bahnhofsstraße, auf ihrer Fläche ein InterCity-Hotel errichten zu wollen, ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
Für die von den Gegnern des Hotelprojekts monierten Baumfällungen müssen große Bäume in dreifacher Menge an geeigneter Stelle gepflanzt werden. Im umstrittenen „Waldgebiet“ werden nur zwei Bäume entfallen, die unter die Flensburger Baumschutzsatzung fallen. Alle anderen Bäume sind tatsächlich nur armesdick, und ihr Holz würde zur Verrottung auf dem Boden gelagert als Nahrungsangebot für Kleinlebewesen. Blühpflanzen könnten gedeihen, weil wieder Licht auf den Boden fällt, Blühgehölze könnten gepflanzt werden, was insgesamt zum Vorteil der Insektenwelt wäre und damit auch die Nahrungsgrundlage für die Fledermäuse verbesserte.
Das „lokale Klima“ sei durch die Nähe zum Carlisle-Park und die weiterhin bestehende Hangbegrünung nicht beeinträchtigt. Die CDU-Fraktion hat zudem erreicht, dass Ersatzpflanzungen im Verhältnis 1:4 (viermal so viele Neupflanzungen wie Baumentnahmen) vorgenommen werden. „Damit schaffen wir einen echten Wald mit all seinen Vorteilen“, so Rüstemeier. Die Neupflanzung werde innerhalb des Plangebietes und aller Voraussicht nach in Sünderup erfolgen. Zudem sei die Montage zusätzlicher Fledermauskästen in den angrenzenden Grundstücken sowie die Errichtung von weiteren Hotels zugesagt: „Neben dem Bahnhofshotel sollen auch Insektenhotels entstehen, eine schöne Kombination!“
Die Parkhausbebauung findet zu fast 100% auf bereits versiegelten Flächen statt. Von einer „Biotopvernichtung“ kann also keine Rede sein.
„Bislang ist den Ratsmitgliedern eine Entscheidung über den nächsten Entwicklungsschritt für das Bauprojekt auf dem Privatgrundstück in der Bahnhofstraße verwehrt geblieben. Das möchten wir insbesondere ändern, weil es im Ausschuss ein Patt gab“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Arne Rüstemeier. Wäre der Beschlusstext umgekehrt verfasst worden, hätte ein Patt im Ausschuss das Projekt vorangebracht. Rüstemeier ist überzeugt, „dass sich in der Bahnhofstraße lange Zeit nichts tun wird, wenn diesem Projekt die Umsetzung versagt würde. Das wäre ein Riesen-Rückschritt für unsere Bemühungen, das Bahnhofsquartier aufzuwerten.“
Weiter erläutert Rüstemeier den Wunsch nach einem Parkhaus: „Damit das Bahnhofsumfeld attraktiver wird, müssen die Autos aus dem sichtbaren Bereich ferngehalten werden. Gleichzeitig sollen aber ausreichend Abstellmöglichkeiten entstehen, um mit dem Wagen zum Bahnhof zu kommen und dort umweltverträglich auf die Bahn umsteigen zu können. Auch potentielle Bahnnutzer aus dem Umland bleiben bislang aus, weil sich keine verlässlich erreichbaren Parkplätze in Bahnhofsnähe finden.
Ohne ein Parkhaus ist die Aufwertung des Bahnhofsumfeldes insgesamt gefährdet. Ein solches Parkhaus kann aber nur auf Grundstücken realisiert werden, die nicht im Eigentum der Stadt sind. Denn in unmittelbarer, fußläufiger Nähe besitzt die Stadt kein dafür geeignetes Grundstück und ist somit auf Unterstützung von Privateigentümern angewiesen. Außerdem soll der Bahnhof dichter an die Innenstadt heranrücken, dazu dient die Bebauung entlang der Bahnhofstraße ebenfalls.“
Bereits der Gleichstellungsausschuss hatte festgestellt, dass eine Belebung der Bahnhofstraße Angsträume insbesondere für Fußgängerinnen in der Bahnhofstraße reduzieren würde. "Statt an dunklen Büschen und dem abends dunklen Postgebäude vorbei zu müssen, werden Fußgänger es dort künftig an einem belebten, erleuchteten Gebäude vorbeigehen. Dies reduziert gerade bei uns Frauen die Angst", ist sich Angela Großfeld, Ratsfrau und Mitglied im Planungsausschuss, sicher.
„Zusätzliche Arbeitsplätze sind ein weiterer Anreiz, als Politik diese positive Entwicklung nicht zu verhindern“, ergänzt Joachim Schmidt-Skipiol die Haltung der CDU-Fraktion zum Bauvorhaben, das von CDU und FDP am Dienstag im Planungsausschuss und am 27. Juni in der Ratsversammlung eingebracht werden wird. Zudem füge sich das Projekt in die städtische Tourismusstrategie ein und helfe, die deutlich über dem Landesdurchschnitt gebuchten Hotels zu entlasten und so auch für Besucher der Stadt günstigere Preise zu realisieren.
Unten verlinkt finden sich die mit diesem Projekt verbundenen Ausgleichsmaßnahmen.
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