Digitalisierung ist eines der zentralen CDU-Themen auf allen politischen Ebenen. Der Begriff darf aber nicht dazu verkommen, nur eine Zukunftsgewandheit zu signalisieren, sondern die Konsequenzen aus der nicht aufzuhaltenden technischen Revolution, die hinter dem einfachen Begriff steckt, müssen klar ins Visier genommen werden.

Mit dem Start-Up-Unternehmer Finn Age Hänsel konnte die CDU Flensburg zum Thema "Digitales Flensburg" einen ausgewiesenen Experten für eine öffentliche Veranstaltung am Donnerstag gewinnen. Er ist Mitglied im Bundesvorstand Deutscher Start-ups und im Digitalrat der Bundes-CDU, Mitbegründer der Initiative Entrepreneurship für Deutschland und als Serienunternehmer unter anderem CEO des größten Berliner Smart Logistics Start-ups Movinga und Gründer einer mittelständischen Brauerei. Um die Jahrtausendwende war er Vorsitzender der Jungen Union in Flensburg.

Mit einem Einblick in funktionierende digitale Prozesse in anderen Städten und eine Diskussion über Chancen, aber auch Risiken, bot die gut besuchte Veranstaltung Anhaltspunkte für echte Verbesserungen für die Einwohner einer Stadt, die sich der Digitalisierung offen zuwendet. Die Forderung des Referenten war daher konsequent: "Man braucht ein Projektteam aus Wirtschaft, Hochschulen und Verwaltung, die eine Digitalstrategie entwerfen," so Hänsel. Die Strategie dürfe nicht für die Schublade erarbeitet werden, aber es müsse auch ein ausgewiesener Fachmann geholt werden. Verbesserungen könnten in den Bereichen Verkehrsplanung, Bürgerbeteiligung, Energieeinsparung und bei der Prozess-Effizienz vor allem in der Planung erwirkt werden.

CDU-Chef Arne Rüstemeier signalisierte große Offenheit der CDU für ein solches Vorhaben. Er nannte die VentureWerft und das Flensburger Barcamp als positive Quellen digitaler Wertschöpfung für die Region und hofft, dort auch mit kommunalen Fragestellungen anknüpfen zu können: "Die Bürger erwarten, dass Behördengänge auf ein Minimum reduziert werden, man dann nicht noch vom Bürgerbüro zur Zulassungsstelle geschickt wird und dort lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Hier können digitale Prozesse sehr im Sinne der Bevölkerung wirken."

Definition: Smart City beschreibt technologiebasierte Veränderungen und Innovationen in urbanen Räumen. Die Nutzbarmachung digitaler Technologien soll dabei in Problemlagen rund um Umweltverschmutzung, demographischen Wandel, Bevölkerungswachstum, Finanzkrise oder Ressourcenknappheit unterstützen.