Flensburger Bahnhof: Kein „Weiter so, wie bisher“!

01.11.2016
Pressemitteilung

Die Kritik des scheidenden Oberbürgermeisters Simon Faber und seiner SSW-Fraktion an den Urteilen, die andere Fraktionen auf Grundlage des Bahngutachtens fällen, läuft nach Ansicht des planungspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Arne Rüstemeier, ins Leere. Weder die Deutsche Bahn, noch die Dänische Staatsbahn hätten signalisiert, der Stadt einen neuen Bahnhof in Weiche bauen zu wollen. „Gäbe es ein solches Ansinnen, würden die Diskussionen in Flensburg ganz anders geführt“, so Rüstemeier. Er stellte zudem fest, dass die CDU sich erst am Mittwoch nach Beschluss durch die CDU-Mitglieder festlegen werde. Er selbst habe aber einen Beschlussvorschlag vorgelegt, der hohe Ansprüche an die Bahn stelle:

„Wir brauchen endlich verbesserte Parkmöglichkeiten im Bahnhofsumfeld. Der Bahnhof muss noch besser mit den Bussen angefahren werden. Die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sind weiterhin unzureichend. Und der Vorplatz kann attraktiver gestaltet werden. Durch wenige Handgriffe kann der Bahnhof am jetzigen Standort aufblühen, ohne dass ein einziges neues und bekanntermaßen teures Gleis verlegt werden muss. In Erwartung möglicher Investitionen in Jahrzehnten können wir die Entwicklung am jetzigen, guten Standort nicht ewig behindern“ so Rüstemeier.

Ein separater Fernbahnhof in Weiche bringt aus Sicht der CDU Flensburg keine nachhaltigen Vorteile - weder für Reisende aus und nach Flensburg, noch für Reisende aus der Region oder aus Dänemark. Die Verkürzung der Fahrzeit auf der Strecke Arhus-Hamburg ist marginal, während der Bahnhof entzweit würde: Wer nach Kiel will, startet weiter am  jetzigen Standort, wer nach Hamburg muss, würde den neuen Bahnhof in Weiche aufsuchen. „Das stellt ein echtes Motivationshindernis dar“, so Rüstemeier. Zudem halte er Weiche derzeit für untauglich, weiteren PKW-Verkehr für Bahnreisende aufzufangen.

Auch einen Ausbau des Bahndamms in der Innenstadt könne er sich nicht vorstellen. Rüstemeier „Um einen Haltepunkt am ZOB betreiben zu können, muss der Damm teuer instand gesetzt werden. Es geht betrieblich nicht ohne ein zweites Gleis, der Damm muss also auch noch verbreitert werden. Und dann muss noch eine neue Weiche her. Das alles ist nicht nur von den Kosten untragbar.“

Die CDU mahnte eine zügige Entscheidung an. „Seit 2013 warten wir auf einen Beschluss zum Bahnverkehr, haben viel Zeit für zusätzlichen Erkenntnisgewinn investiert. Das Gutachten liegt vor, die Meinungen bilden sich jetzt – jetzt wollen wir auch beschließen!“ so Rüstemeier abschließend.