Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Auschwitz

31.05.2024

Während unseres heutigen Besuches des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz in Oświecim / Polen haben wir als CDU-Landtagsfraktion der Toten gedacht und am Exekutionsplatz im Stammlager Auschwitz im stillen Gedenken an die Opfer einen Kranz niedergelegt.

Es ist uns wichtig, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen gegen Antisemitismus, gegen Antiziganismus, gegen Hass und Hetze gerade in dieser Zeit, in der antisemitisch genauso wie rassistisch motivierte Straftaten auch bei uns in Schleswig-Holstein stark zunehmen.

Umso erschütterter bin ich von der Nachricht, dass unsere Flensburger Gedenkstätte für die verfolgten Sinti und Roma in der Nacht zu Mittwoch geschändet wurde. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Sinti und Roma, deren Erinnerungsort mutwillig beschädigt wurde.
Der Staatsschutz ermittelt und ich hoffe auf einen zügigen Fahndungserfolg.
Nie wieder ist jetzt.

Hier in Auschwitz, an diesem besonderen Ort, an dem Millionen von Menschen erniedrigt, entrechtet, eingesperrt, ausgeraubt, sterilisiert, gequält und ermordet wurden, ist der Gedanke umso beschämender, dass der Ort, an dem die Erinnerung an einige der Flensburger Opfer wach gehalten wird, mutwillig zerstört wurde.
Alleine in Auschwitz waren 23.000 Sinti und Roma aus ganz Europa inhaftiert, darunter 11.000 Kinder.

Den verfolgten Sinti und Roma wird in Auschwitz traditionell am 2. August gedacht.
Die meisten von ihnen sind im Lager oder auf den Todesmärschen umgekommen. Viele wurden zudem Opfer von medizinischen Experimenten, von Sterilisation und von Zwangsarbeit.

Die Überlebenden wurden nach dem 2. Weltkrieg weiter diskriminiert, nur in seltenen Fällen entschädigt und rehabilitiert.
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Opferverbände bin ich im Beirat des Forschungsprojektes der Geschichte der Sinti und Roma in Schleswig-Holstein, das der Landtag im letzten Jahr auf den Weg gebracht hat.

Die feige Straftat verdeutlicht die Notwendigkeit, weiter zu forschen, aufzuklären und zu gedenken. Nie wieder ist jetzt.