Flensburg bekommt mit dem neuen ökumenisch geführten Zentralklinikum das modernste Krankenhaus in Norddeutschland, welches nicht nur die knapp 100.000 Einwohner Flensburgs, sondern auch die ganze Grenzregion bis an die Westküste mit einem breiten medizinischen Angebot versorgen wird.
„Selten hat die Flensburger Ratsversammlung in so großer Einigkeit entschieden, um die Bedingungen für ein neues gemeinsames Krankenhaus zu schaffen. Diese Entwicklung darf in keiner Weise in Frage gestellt werden“, so Gabriele Stappert, stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Flensburger Rat. Aber: „Ein Rückschritt im Selbstbestimmungsrecht der Frau ist für uns undenkbar. In Flensburg und der Region muss jederzeit Frauen mit dem Wunsch nach Beendigung einer ungewollten Schwangerschaft geholfen werden.
Die Frage nach dem Für und Wider von Schwangerschaftsabbrüchen ist gar nicht aufgerufen, sondern es handelt sich allein um eine ethische Entscheidung der Träger, die auch jeder Arzt und das Pflegepersonal für sich selbst in Anspruch nehmen darf. Insofern sollte insgesamt verbal abgerüstet werden“, so Gabriele Stappert weiter.
Derzeit ist die Versorgungssicherheit gegeben, da Schwangerschaftsabbrüche üblicherweise (ca. 80%) ambulant und ganz überwiegend in den frauenärztlichen Praxen durchgeführt werden. Die Diakonissenanstalt spielt bei der Gewährleistung der Versorgungssicherheit lediglich eine untergeordnete Rolle. Im Jahre 2018 erfolgten dort 20 ambulante Schwangerschaftsabbrüche. In keinem Fall war anschließend eine stationäre Aufnahme erforderlich und sind für medizinische Notfälle auch künftig gesichert. Stappert: „Es ist bedauerlich, wenn das Zentralklinikum künftig keine Schwangerschaftsabbrüche mehr vornehmen wird, es gibt aber keine Anhaltspunkte dafür, dass dadurch eine Gefahr für die Versorgungslage der Frauen oder gar eine Einschränkung des Selbstbestimmungsrechtes entstehen könnte.“
CDU-Ratsfrau Martje Rabeler ergänzt: „Wir fordern die SPD-Oberbürgermeisterin auf, in diesem Sinne eine Lösung herbeizuführen, bei der sichergestellt wird, dass allen Frauen ein ungehinderter, regionaler Zugang zu legalem Schwangerschaftsabbruch ermöglicht wird. Der von der Verwaltungsspitze vorgeschlagene runde Tisch könnte eine Lösung sein, die Versorgungssituation auch für die Zukunft zu klären.“
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